Ein Vitamin K Mangel kann viele Ursachen haben

Ein Mangel an Vitamin K ist in der deutschen Bevölkerung relativ unbekannt, wie auch das Vitamin selbst. Hinzu kommt, dass der Vitamin K Mangel bei Erwachsenen recht selten auftritt, da viele der Lebensmittel, die wir essen, ausreichende Mengen an Vitamin K1 enthalten und der Körper Vitamin K2 selbst herstellen kann. Außerdem ist der Organismus gut darin, die Zufuhr von Vitamin K sinnvoll zu regulieren. Bestimmte Bedingungen und einige Medikamente können jedoch die Aufnahme und Bildung von Vitamin K beeinträchtigen, wodurch sich Mangelerscheinungen entwickeln können. Welche Symptome darauf hindeuten und was ein Mangel an Vitamin K bewirken kann, darüber klärt dieser Ratgeber auf.

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Warum ist Vitamin K so wichtig?

Es gibt zwei Hauptarten von Vitamin K. Vitamin K1 (Phylloquinon) stammt aus Pflanzen, insbesondere Blattgemüse wie Spinat und Grünkohl. Vitamin K2 (Menachinon) wird auf natürliche Weise im Verdauungstrakt gebildet und wirkt ähnlich wie K1.

Vitamin K spielt eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung - einem Prozess, der dabei hilft, Blutungen sowohl innerhalb als auch außerhalb des Körpers möglichst schnell zu stoppen. Der Körper benötigt Vitamin K, um die Proteine zu produzieren, die während des Gerinnungsprozesses zur Anwendung kommen.

Zudem sind die Vitamine K1 und K2 auch für den Knochenstoffwechsel, der Zellwachstumsregulierung und gegen Gefäßverkalkung von großer Bedeutung.

Vitamin K Mangel - Symptome

Zu den Symptomen bei Auftreten eines Vitamin K Mangels (Vitamin K1 und Vitamin K2) gehören Blutergüsse, Petechien, Hämatome, Blutausscheidungen an Operations- oder Einstichstellen und Magenschmerzen. Es besteht ein erhöhtes Risiko für massive, unkontrollierte Blutungen, Knorpelkalkablagerungen und schwere Fehlbildungen bei der Entwicklung von Knochen. Zudem kann es zu Ablagerungen unlöslicher Kalziumsalze in den Wänden von Arterien kommen. Neugeborene können bei extremem Vitamin K Mangel Geburtsfehler wie unterentwickelte Gesichter, Nasen, Knochen und Finger erleiden.

Vitamin K wird in der Leber durch das Enzym Vitamin-K-Epoxidreduktase in seine aktive Form gebracht. Aktiviertes Vitamin K wird dann verwendet, um Gamma-Carboxylat (und damit bestimmte Enzyme, die an der Koagulation beteiligt sind) zu aktivieren - die Faktoren II, VII, IX, X und Protein C und Protein S. Die Unfähigkeit, die Gerinnungskaskade über diese Faktoren zu aktivieren, führt zu den oben genannten Blutungssymptomen bzw. einer Mangelblutung. Werden die Laborwerte bei einem Vitamin K Mangel untersucht, ist die Prothrombinzeit erhöht, aber die partielle Thromboplastinzeit normal oder nur leicht verlängert.

Typische Symptome von Blutungen (genannt: Mangelblutung) und Blutungsanzeichen bei Vitamin K Mangel sind:

Welche Ursachen hat ein Vitamin K Mangel?

Obwohl ein Vitamin K Mangel bei Erwachsenen selten ist, sind bestimmte Menschen einem erhöhten Risiko ausgesetzt, z. B.:

Die Ursachen im Detail: Coumarin-Antikoagulantien stören die Produktion der an der Blutgerinnung beteiligten Proteine. Einige Antibiotika bewirken, dass der Körper weniger eigenes Vitamin K produziert. Andere Antibiotika können dazu führen, dass Vitamin K im Körper weniger effektiv wird. Fettmalabsorption, die zu Vitamin K Mangel führt, kann bei Menschen mit Zöliakie bzw. Mukoviszidose auftreten.

Vitamin K Mangel - Diagnose

Idealerweise kennt der Arzt die individuelle Krankengeschichte, um zu verstehen, ob der Patient Gefahr läuft, einen Vitamin K Mangel zu bekommen. Höchstwahrscheinlich wird der Arzt bei Verdacht einen Koagulationstest durchführen, der als Prothrombinzeit-Test (PT-Test) bezeichnet wird, und mit dem aufgedeckt werden kann, ob ein Vitamin K Mangel die betreffenden Symptome verursacht. Hierunter versteht man einen Bluttest, der misst, wie lange es dauert, bis das Blut vollständig geronnen ist. Dazu entnimmt man zunächst eine geringe Blutprobe. Dieser werden dann entsprechende Chemikalien hinzufügt, um zu sehen, wie sie reagiert. Das Blut braucht in der Regel etwa 11 bis 13,5 Sekunden, um zu gerinnen. Wenn das Blut länger zum Gerinnen braucht, kann der Arzt daran feststellen, dass ein Vitamin K Mangel besteht.

Weiterhin besteht die Möglichkeit, zur Interpretation der Testergebnisse das „International Normalisierte Verhältnis (INR)“ zu messen. Das INR basiert auf einer Skala, die die Ergebnisse verschiedener Labore weltweit vergleicht. Ein normaler INR liegt bei etwa 0,9 bis 1,1. Für jemanden, der einen Blutverdünner nimmt, kann es bis etwa 2 bis 3,5 reichen.

Vitamin K Mangel bei Neugeborenen

Die hämorrhagische Erkrankung des Neugeborenen, auch bekannt als Vitamin K Mangelblutung (VKDB), ist eine Gerinnungsstörung bei Neugeborenen aufgrund von Vitamin K Mangel. Als Folge des Vitamin K Mangels kommt es zu einer Beeinträchtigung der Produktion der Koagulationsfaktoren II, VII, IX, X, Protein C und Protein S durch die Leber, was zu übermäßigen Blutungen führt.

Die Krankheit verursacht ein erhöhtes Blutungsrisiko. Die häufigsten Blutungen sind an Nabel, Schleimhäuten, Magen-Darm-Trakt sowie bei Beschneidungen und Venenpunktionen zu beobachten.

Ursachen und Diagnose bei Neugeborenen

Neugeborene sind aus verschiedenen Gründen relativ oft von einem Vitamin K Mangel betroffen. Sie haben einen niedrigen Vitamin K Speicher bei der Geburt (Vitamin K passiert die Plazenta schlecht), der Vitamin K Spiegel in der Muttermilch ist niedrig und die Darmflora noch nicht ausreichend entwickelt (Vitamin K wird zu einem großen Teil von den Darmbakterien produziert).

Eine präzise Diagnose lässt sich durch die Messung von Proteinen, welche durch Vitamin K Abwesenheit induziert werden, stellen. Dies ist jedoch in der Regel nicht erforderlich. Die Behandlung besteht aus einer Vitamin K Ergänzung, die oft kurz nach der Geburt auch prophylaktisch bei Neugeborenen angewendet wird.

Behandlung eines Vitamin K Mangels

Idealerweise kann ein Vitamin K Mangel allein durch die Umstellung bzw. Erweiterung der persönlichen Ernährung erfolgreich behandelt werden. Allerdings ist dies aus verschiedenen Gründen nicht bei allen Betroffenen möglich.

Eine alternative Behandlungsmöglichkeit bei Vitamin K Mangel bietet das Medikament Phytonadion - eine synthetisierte Form von Vitamin K1. Meistens verschreiben Ärzte es für die orale Einnahme. Ein Arzt kann es auch unter die Haut spritzen (nicht in eine Vene oder einen Muskel!). Die Dosierung für Erwachsene reicht von 1 bis 25 mg, je nach Gewicht, Geschlecht und Schwere der Mangelerscheinungen. Ärzte verschreiben in der Regel kleinere Phytonadion-Dosen für Patienten, die ein Antikoagulans einnehmen. Typischerweise liegt die Dosierung hier bei etwa 1 bis 10 mg. Auf diese Weise wird eine Komplikation durch Antikoagulanzien vermieden, welche die Vitamin K Produktion des Körpers beeinträchtigen.

Für Säuglinge empfehlen Ärzte, dem Neugeborenen bei der Geburt als prophylaktische Therapie eine Einzeldosis von 0,5 bis 1 mg Vitamin K1 zu verabreichen. Eine höhere Dosis kann dann notwendig sein, wenn die Mutter Gerinnungshemmer oder ähnliche Medikamente eingenommen hat.

Über längere Zeit unbehandelt, kann ein Vitamin K Mangel bei Erwachsenen zu übermäßigen und kaum noch kontrollierbaren Blutungen führen und dementsprechend gefährlich werden. Bei Säuglingen, bei denen die Mangelerscheinungen schnell identifiziert und behandelt werden, sind die Heilungsaussichten gut. Dauert die Blutung (eine sogenannte intrakranielle Blutung) jedoch zu lange an bzw. bleibt unbehandelt, kann es zu Hirnschäden bis hin zum Tod kommen.

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Vitamin K Mangel durch Nahrungsergänzung beheben

Menschen mit Vorerkrankungen oder einem erhöhten Risiko für einen Mangel an Vitamin K sollten mit ihrem Arzt über geeignete Gegenmaßnahmen bzw. eine Therapie sprechen. Die einfachste dieser Gegenmaßnahmen ist die Einnahme eines Vitamin K Präparats in Form einer Nahrungsergänzung. Inzwischen gibt es diverse, teils sehr hochwertige Nahrungsergänzungen auf dem Markt, die genau auf die Bedürfnisse eines Menschen mit Vitamin K Mangel zugeschnitten sind. Die Dosierung lässt sich individualisieren, so dass genau die gewünschte Wirkung eintritt.

Die Vorteile solcher Nahrungsergänzungen liegen auf der Hand: Es ist keine umständliche und langwierige Umstellung der Ernährung erforderlich, und die Wirkung wird umgehend nach der Einnahme eintreten. So kann ein Mangel an diesem wichtigen Mikronährstoff schnell und umkompliziert behoben werden.

Fazit: Ein Vitamin K Mangel ist gefährlich und sollte umgehend behandelt werden

Ob bei Neugeborenen oder bei Erwachsenen: Ein Vitamin K Mangel ist nicht ungefährlich und kann schwerwiegende Folgen nach sich ziehen. Wer die entsprechenden Symptome bei sich entdeckt, sollte umgehend einen Arzt aufsuchen und mit diesem die geeignete Therapie ausarbeiten. Dank der fortschrittlichen Labortechnik und ebensolcher Pharmakologie kann ein solcher Mangel recht schnell und wirksam behoben werden.

Auch Vorbeuge lässt sich betreiben: Wer regelmäßig eine hochwertige Nahrungsergänzung einnimmt, wird gar nicht erst Gefahr laufen, einen Mangel an Vitamin K aufzuweisen.

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